Vom Wollen und Wirken
Ich war Schüler in der 11. Klasse.
Es war eine Vorführstunde und der damals hospitierende Schulrat trat am Ende vor die Klasse und fragte passend zum Thema dieser Politische-Weltkunde-Stunde:
“Was gibt diesem Hundertmarkschein seinen Wert?“
Dabei zückte er den Geldschein und hielt ihn hoch.
Die Antwort, die er uns dann selber gab, verblüffte uns alle, hat aber an seiner universellen Richtigkeit bis heute nichts eingebüßt.
„Dass wir wollen, dass dieser Geldschein 100 Mark wert ist, gibt ihm seinen Wert.“
Heißt das jetzt, dass alles möglich ist, wenn ich nur fest genug daran glaube? Natürlich nicht!
Aber, alles von dem wir glauben, dass es nicht möglich ist, wird durch diese Annahme mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht gelingen.
Beantworten Sie doch einfach diese Fragen:
In SpiegelOnline wurde ein interessanter Artikel zum Thema der Placebo-Forschung veröffentlicht (http://www.spiegel.de/spiegelwissen/selbstheilungskraefte-gesund-durch-zuversicht-a-942818.html).
Eines der wichtigsten Ergebnisse: Wirksame Medikamente, wirksame Maßnahmen werden unwirksam, wenn man nicht an die Wirksamkeit glaubt.
Die Neurophysiologie belegt, dass unser Gehirn Hormone und Enzyme erzeugen kann, für die wir normalerweise Medikamente benötigen.
Unternehmen, Teams aber auch Individuen, die sich in eine erfolgsversprechende Position bringen wollen, erreichen dies beispielsweise durch das Training der folgenden drei Resilienzfaktoren:
Selbstverantwortung - also Eigenwirksamkeitserleben: „Ich kann das Ergebnis beeinflussen.“
Lösungsorientierung - welche ja voraussetzt, dass eine Lösung prinzipiell möglich ist.
Positiver Realismus - nicht zu verwechseln mit: „Alles ist möglich“, sondern: „Was brauche ich, damit es klappen könnte?“
Tipp: Achten Sie demnächst darauf, ob Sie die erwarteten Schwierigkeiten thematisieren, oder ob Sie die Machbarkeit betonen und sich an die Ressourcen erinnern.